« BAROCKTAGE »

17. August

9.30 Uhr

Dauer: 120′

Standort: Baseltor Aussenseite

Barocke Führungen, Vorträge und Events.

Madame de Coin erzählt und erteilt barocke Ratschläge

Bei einem Rundgang durch die «schönste Barockstadt der Schweiz» erzählt Madame de Coin aus ihrem Leben: von Theater, Musik, Tanz, Mode, Hygiene – und dem prunkvollen Leben am Ambassadorenhof. Sie dürfen ein barockes Modegetränk kosten und lernen mit Hilfe der Blumen- und Fächersprache, Ihre Nächte zu organisieren. Schliesslich brauchen Ihre Söhne eine Kompagnie!

Szenische Führung mit Marie-Christine Egger

Der Rundgang endet auf dem Märetplatz.

Die Kosten für die Konsumation sind im Ticketpreis nicht einbegriffen..

Bücher statt Bilder

Bücher statt Bilder - kulturhistorische Führung Solothurn mit Marie-Christine Egger

TheaterführungBuchdruck bringt Bildung.
Reanaissande und Humanismus in Solothurn
07. September 2025
17 Uhr bis 19 Uhr
Besammlung: Baseltor, Aussenseite

Die der damaligen Mode gemäss prächtig gekleideten Dame Maria Angulata-Egger – passend zum Statussymbol ihres Mannes, erzählt von der beginnenden Neuzeit. Das Selbstbewusstsein der Bürger erwacht. Die Künste blühen. Solothurn sucht die Nähe zu Frankreich. Chorherren pflegen mit Zwingli einen regen Briefwechsel – die Kirche wird hinterfragt.

Bei einem Unterbruch im Roten Turm zeigt Ihnen Maria Angulata-Egger einzigartige Raritäten aus ihrem Kuriositätenkabinett. Diese Epoche umfasst Architektur, Musik, Tanz, Medizin, Kulinarisches und vieles mehr.

Die beginnende Neuzeit (16./17.Jh) ist eine wichtige, aber wenig bekannte Epoche des Stadtstaates Solothurn, welche massgeblich unsere heutige Gesellschaft mitgestaltet hat.

Die Philosophen und Wissenschaftler sind vom Humanismus getragen. Die Menschen dieser Zeit beginnen wieder nachzudenken und eigenständig zu handeln. Humanisten fördern neue Ideen, sind aber keine Fanatiker.

Humanistisch gebildete Politiker bereisen Europa. Die Strassen sind staubig oder sumpfig. In der Nacht ist ein Weiterkommen unmöglich. Die Verständigung hingegen ist kein Problem, denn alle Gebildeten sprechen fliessend Latein und meist auch Altgriechisch.

Schon 1546 besitzt Solothurn 5 Schulen. 1595 wird der Unterricht obligatorisch, armen Bürgersöhnen wird der Unterricht aus dem Almosenfond bezahlt. Seit einiger Zeit werden Bücher gedruckt. Solothurn besitzt wertvolle Bibliotheken.

Die Antike und die Geschichte werden entdeckt. «Nirgends holt man sich bessern Rat für die Zukunft als aus der Vergangenheit», meint der gelehrte Stadtschreiber Hans-Jakob vom Staal. Der Begriff des finsteren Mittelalters entsteht.

Mit Zwingli wird ein reger Briefwechsel geführt, die Kirche wird hinterfragt. Kopernikus entdeckt das Gesetz der Planetenbewegungen. Leonardo da Vinci, Kepler und Galilei realisieren, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist. Kann man das biblische Weltmodell noch ernst nehmen?

Solothurn sucht die Nähe Frankreichs. Der Ambassador findet hier eine standesgemässe Unterkunft. Höfisches Leben hält Einzug in Solothurn.

Besammlung: Baseltor, Aussenseite (Ost)
Kosten:  Fr. 20.-, inklusive Konsumation
Dauer: ca. 2h inklusive Halt und Konsumation
Öffentliche Führung: Anmeldung nur bei Gruppen notwendig.

« WEINFLÖSSER, WEINFÄSSER und WEINKONSUM »

Grundnahrungsmittel WEIN für die lebensfrohen und festfreudigen Solothurner

Führung mit drei Degustationen

Besammlung: Baseltor, Aussenseite
19. Oktober 2025
17 Uhr bis 19 Uhr
Besammlung: Baseltor, Aussenseite

2000 Jahre Grundnahrungsmittel Wein – für 2000 Jahre Solothurn.

Marie-Christine Egger erzählt von Wirthen und Weinschenken, Küfer und Fassbinder, Sinner, Einlässer, Weinschätzer, Flösser, Schlepper und Schiffzieher im lebensfrohen und festfreudigen Solothurn.

Die Römer brachten den Wein in Amphoren nach Salodurum. Oft benutzten sie auch Schläuche aus Ziegen- oder Schweinehaut. Ein Graffiti in Pompei lautet: “Wir sind voll wie die Schläuche!”

Im Mittelalter benutzte man für den Transport Holzfässer. Karl der Grosse hatte diese in Unkenntnis des Gärungsprozesses auch für den Weintransport vorgeschrieben. Aber die Fässer waren nicht dicht. Zum Glück hatten die Flösser auf der Aare jeweils ein Ergänzungsfässchen dabei. Allerdings hat dieses nie ausgereicht. Im Mittelalter liebte man es, den Wein mit exotischen Gewürzen zu verbessern. Die getrunkenen Quantitäten waren erstaunlich hoch, denn das Wasser war in den Städten knapp und voller Krankheitskeime. Die Abwässer der Kloaken gingen ins Grundwasser, aus dem die Sodbrunnen gespeist wurden. Sogar Dienstboten bekamen Wein, und gekocht wurde lieber in Wein als in Wasser. Wein war ein Grundnahrungsmittel!

Im 14. Jh. schlossen sich die Handwerker zu Zünften zusammen. In den Zunftstuben und nicht in den Gaststuben fanden die opulenten Feste statt. Bratensaft macht Bruderschaft! Mitglied der Wirthenzunft waren alle, die das Handwerk rund um den Wein ausübten. Zwar durften in den Zünften keine Frauen mittrinken; aber auch Frauen schätzten die Trinkfertigkeit und stellten diese unter Beweis. 1449 verburgrechteten sich Solothurn und Le Landeron. Dieser Vertrag wurde regelmässig erneuert und führte zu einer engen Freundschaft. Noch heute kommt der grösste Teil des Bürgerweins aus Le Landeron. Weshalb nun diese Reben an das Bürgerspital gefallen sind, über den Weinkonsum der Patienten und des Pflegepersonals, dazu gibt es viele lustige Geschichten.

Zwar wächst in der Lieblings-Schwesterstadt im Westen eigener Wein; leider ist es der sauerste Wein der Welt. Weshalb die eifersüchtigen Nachbarn dies erzählen und weshalb ein Grenchner für ein Mass Wein seine Frau verkauft hat, lässt sich bei dieser kurzweiligen Führung mit Marie-Christine Egger in Erfahrung bringen. Gotthelf sagte über die Solothurner: Chalchbode vertreit meh! Prost!

Anmeldungen nur bei Gruppen nötig.